Aktionstag “Lebensmittelerhaltende Maßnahmen”

Pressemitteilung zur gemeinsamen Aktion zum Aufzeigen des täglichen Lebensmittelmülls am 30. April 2022 von foodsharing Mainz und den Psychologists/ Psychotherapists for Future Mainz

Täglich werden weltweit tonnenweise Lebensmittel weggeschmissen – auch in Mainz. Meist geschieht dies vollkommen unbemerkt. Die Psychologists/ Psychotherapists for Future Mainz und foodsharing Mainz wollen am 30. April 2022 auf dem Gutenbergplatz auf dieses Problem aufmerksam machen. Die Planung wie auch die Umsetzung wurden in Kooperation mit dem Agenda-Büro der Landeshauptstadt Mainz und den Entsorgungsbetrieben durchgeführt.

Sichtbarmachen der Verschwendung

Am 30. April 2022 um 11:00 Uhr drapieren die Psychologists/ Psychotherapists for Future in Kooperation mit foodsharing Mainz und den Entsorgungsbetrieben noch essbare Lebensmittel auf dem Gutenbergplatz. Diese wurden durch foodsharing Mainz vor den Mülltonnen der Mainzer Supermärkte, Restaurants und Märkten gerettet. „Wir sammeln hierbei alle „Abfälle“, die innerhalb von 24 Stunden weggeschmissen worden wären. Einerseits ist es gut, dass Initiativen wie unsere einen Teil der Lebensmittel retten. Andererseits ändert sich damit nichts an dem verschwenderischen System. Wir hoffen, mit dieser Aktion Aufmerksamkeit zu schaffen“, so Denis Biesenbach von foodsharing Mainz. Darüber hinaus werden Alternativen zur Lebensmittelverschwendung greifbar über Konzepte wie die Solidarische Landwirtschaft oder den Mainzer Mitgliederladen. Unterstützt wird die Aktion vom Agenda-Büro der Stadt Mainz. Eine zentrale Aufgabe des Agenda-Büros ist es, konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu koordinieren.

Alle Bürger:innen sind dazu eingeladen, am Samstag, dem 30. April 2022 ab 11:00 Uhr auf dem Gutenbergplatz das Ausmaß an geretteten Lebensmitteln selbst zu erleben. Ab 13:00 Uhr können die Lebensmittel mitgenommen werden. So können alle Bürger:innen selbst die Lebensmittel retten.

17 Prozent aller Lebensmittel landen in der Tonne – hier können sie gerettet werden

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft informiert über das Ausmaß der Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Versorgungskette. In Deutschland landen demnach pro Jahr etwa 12 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das entspricht 75 Kilogramm pro Person. Es wird also pro Minute eine ganze LKW-Ladung Lebensmittel weggeworfen. Das belastet das Klima und die Umwelt stark.

Unser tägliches Denken wird von einer Verzerrung bestimmt, die Psycholog:innen „Verfügbarkeitsheuristik“ (Tversky & Kahneman, 1973) nennen. Sie beschreibt, dass wir uns vor allem der aktuellen, greifbaren Ereignisse bewusst sind. Kathrin Macha von den Psychologists/ Psychotherapists for Future: „Dieses psychologische Phänomen wollen wir nutzen! Durch die Aktion machen wir Lebensmittelverschwendung direkt in der eigenen Umgebung greifbar. Das Problem wird bewusst und durch die Möglichkeit, die Lebensmittel vom Platz zu retten, können sich Bürger:innen gleich ganz selbstwirksam erleben. Damit möchten wir schrittweises Umdenken fördern.“

Die Psychologists/ Psychotherapists for Future und foodsharing Mainz

Die Psychologists/ Psychotherapists for Future ist eine Vereinigung von Psycholog:innen, Psychotherapeut:innen und Studierender der Psychologie, die auf die Thematik der Klimakrise aufmerksam machen wollen. Sie stehen damit in Tradition der Fridays for Future-Bewegung und unterstützen deren Ziele. Die Initiative gründete sich deutschlandweit im April 2019 und bereits im Juni 2019 in Mainz. Sie nutzen ihr Wissen über psychologische Prozesse, um so das Ausmaß der Klimakatastrophe für alle zu verdeutlichen und ein Umdenken zu initiieren.

Die Umweltinitiative foodsharing rettet in vielen Teilen Europas Lebensmittel vor der Tonne. Sie basiert auf ehrenamtlichem Engagement von Foodsaver:innen. Es gibt Kooperationen mit Betrieben. Darunter zählen der Einzelhandel, Märkte und Restaurants. Ziel ist es, die Entsorgung von noch genießbaren Lebensmitteln zu vermeiden. In Mainz gibt in etwa 110 laufende Kooperationen. Es sind circa 1.700 Personen über foodsharing.de in Mainz registriert. Die geretteten Lebensmittel werden an alle Interessierte unabhängig vom sozialen Status teilweise über die 8 Fairteiler-Schränke in Mainz “fairteilt”.


Kontakt zu Psychologists/ Psychotherapists for Future Mainz

Kathrin Macha, M. Sc.
mainz@psychologistsforfuture.org
Webseite: www.psychologistsforfuture.org
Instagram: Psychologists4futureMainz

Kontakt zu foodsharing Mainz

Dorothee Stauche, M. A.
politik-mainz@foodsharing.network
Webseite: www.foodsharing-mainz.de  
Facebook: @foodsharingmainz
Instagram: foodsharing Mainz


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Ebenfalls von Interesse kann die Pressemitteilung zu foodsharing Resolution sein. Dabei hat foodsharing Mainz diese Resolution erarbeitet. Mit dem Unterschreiben der Resolution durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz, Michael Ebling, wurde Mainz somit zu einer foodsharing-Stadt. Mainz ist damit also die 12. foodsharing-Stadt in Europa und folgt nun anderen Städten wir Graz und Jena. Die ganze Geschichte und somit den Weg, den wir von foodsharing Mainz hinter uns gebracht haben, um foodsharing-Stadt zu werden, findet man hier.

Darüber hinaus pflegen wir viele Bündnisse mit unterschiedlichen Akteur:innen. Wir haben dazu eine Auflistung zusammen mit einer Beschreibung der unterschiedlichen Formen von Kooperationen hier zugänglich gemacht.

Wenn man selbst privat bei foodsharing Mainz aktiv werden möchte, sind zudem alle Informationen unter dem Tab “Mitmachen” gesammelt. Freilich haben wir ebenfalls alle Angaben für Betriebe zusammengestellt, die mit uns eine Kooperation eingehen und Lebensmittel abgeben möchten.